Der öffentliche Verkehrssektor ist auf dem Vormarsch, angetrieben von der dringenden Notwendigkeit, die Klimaschutzziele zu erreichen. Bis 2030 werden gut ein Drittel mehr Busse und Züge auf den Straßen benötigt. Die Zukunft der Mobilität wird durch ein erweitertes Streckennetz und eine erhöhte Frequenz voraussichtlich wachsen. Gemäß der europäischen Nachhaltigkeitsstrategie, die in der Richtlinie über saubere Fahrzeuge dargelegt ist, sind Unternehmen verpflichtet, einen bestimmten Anteil „sauberer“ neuer schwerer Nutzfahrzeuge zu beschaffen. Für alle schweren Nutzfahrzeuge müssen die Emissionen bis 2030 um 45% reduziert werden, und speziell für Stadtbusse ist eine Senkung um 85% vorgeschrieben. Der Begriff „sauber“ umfasst nicht nur Elektrobusse, sondern auch solche, die mit Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen betrieben werden. Dieser Anstieg der Nachfrage und die Diversifizierung der Antriebssysteme erhöhen die Komplexität der Betriebslandschaft für Unternehmen. Die Werkstatt, die mit der Wartung einer immer vielfältigeren Flotte beauftragt ist, steht unter dem Druck, qualifiziertes Personal zu gewinnen und auszubilden. Nach Angaben des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) werden bis 2030 beachtliche 54% der technischen Experten im öffentlichen Verkehr in den Ruhestand gehen, wobei nur jede fünfte Stelle von Auszubildenden besetzt wird.
Neben dem drohenden Fachkräftemangel stellt der Wegfall jahrzehntelanger Erfahrung des Werkstattpersonals eine erhebliche Bedrohung für die Branche dar. Die Herausforderung ist enorm, zumal die Instandhaltung oft noch an traditionelle Prozesse und Strukturen gebunden ist. Derzeit beinhaltet die Strategie zur Aufrechterhaltung einer hohen Fahrzeugverfügbarkeit eine präventive Wartung auf der Grundlage vordefinierter Zyklen. Dieser Ansatz führt jedoch aufgrund erheblicher Sicherheitspuffer zu einer ungenutzten potenziellen Lebensdauer, was zu hohen Kosten und Umweltauswirkungen führt. Unvorhergesehene Störungen, wie Türausfälle, treten regelmäßig auf und führen zu Betriebsstörungen und negativen Fahrgasterlebnissen. In einer Zukunft, in der betriebliche Komplexität auf einen Mangel an qualifiziertem Wartungspersonal trifft, werden Investitionen in neue nachhaltige Busse allein den öffentlichen Verkehr nicht attraktiver machen. Das inhärente Problem liegt in der mangelnden Transparenz über den Zustand der Fahrzeuge, was neue Lösungen und Perspektiven erfordert.
Eine bedeutende Chance bietet sich im Bereich der Digitalisierung, insbesondere der künstlichen Intelligenz (KI). Obwohl moderne Fahrzeuge eine Fülle von Daten generieren, werden die meisten davon aufgrund der begrenzten Standardschnittstellen der Fahrzeughersteller noch nicht analysiert. Das Münchner Unternehmen AWAKE Mobility schließt diese Lücke. AWAKE Mobility wurde mit der Vision gegründet, einen störungsfreien Transport weltweit zu ermöglichen, und arbeitet eng mit der Busbranche zusammen. Das Ergebnis ist eine herstellerübergreifende Lösung, die die Betriebsstabilität verbessert und die Transformation der Mobilität beschleunigt. In Zusammenarbeit mit Werkstätten hat AWAKE Mobility einen digitalen Werkstattassistenten entwickelt. Dieser Assistent ist ständig über den Zustand aller Fahrzeuge informiert und warnt frühzeitig, wenn Probleme auftreten. Diese Funktionen, bekannt als Zustandsüberwachung und vorausschauende Wartung, haben sich in anderen Branchen bewährt und kommen nun dem Bussektor zugute. Das AWAKE-System besteht aus einem Bordcomputer, einem Online-Portal für Werkstätten und Leitstellen sowie einer App für Fahrer. Eine speziell entwickelte Telematik-Hardware sammelt und überträgt große Datenmengen in Echtzeit, die dann von Algorithmen analysiert werden. Die daraus resultierenden Erkenntnisse werden auf einem Dashboard dargestellt, wodurch die Effizienz der Mitarbeiter erheblich gesteigert und der sich verschärfende Fachkräftemangel gemildert wird. Fahrer spielen beim Zugriff auf eine digitale Berichts-App eine entscheidende Rolle, die den papiergestützten Berichtsprozess ersetzt. Diese kontinuierliche Datenanreicherung erweitert das Wissen des Systems exponentiell und kommt allen AWAKE-Partnern zugute.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass AWAKE Mobility Pionierarbeit bei der Entwicklung eines digitalen Werkstattassistenten für die Busbranche geleistet hat, der den aktuellen und zukünftigen Zustand der Flotte transparent darstellt. Die mit diesem innovativen Ansatz gewonnenen Erkenntnisse verbessern die Betriebsstabilität, erleichtern den täglichen Betrieb und senken die Gesamtbetriebskosten.
Über AWAKE Mobility
AWAKE Mobility wurde 2020 von Houssem Braham, Daniel Sattel und Daniel Tyoschitz in München gegründet und wurde für seine bahnbrechenden Innovationen im öffentlichen Verkehr vom Bundeswirtschaftsministerium, der EU und anderen Institutionen unterstützt.
Stimmen unserer Partner
„Mir gefällt besonders der klare Fokus von AWAKE Mobility, der zu hochgradig maßgeschneiderten Lösungen führt, die den höchsten Kundennutzen schaffen.“
- Daniel Krauss, Mitbegründer von FlixBus
„Wir schätzen die enge Partnerschaft mit AWAKE Mobility sehr und freuen uns besonders über die schnellen Fortschritte des Teams.“
- Nicki Schieb, Technischer Direktor bei Autobus Oberbayern
„Busbetreiber haben heterogene Flotten, weshalb der Mehrmarkenansatz von AWAKE Mobility genau die richtige Strategie ist.“
- Joachim Drees, ehemaliger CEO von MAN